Podcast 263 – Geschichten und Wissenswertes aus dem reichen Erfahrungsschatz der 5000-jährigen Kultur Chinas
Shownotes
Gelübde werden in traditionellen Kulturen seit jeher ernst genommen – sowohl im Osten als auch im Westen. Wenn man ein Gelübde abgelegt hat, ist man an dieses Gelübde gebunden. Die Erfüllung beziehungsweise Nichterfüllung des Gelübdes hat entsprechende Konsequenzen zur Folge.
In dem bekannten Buch über den chinesischen Taoismus Taishang Ganying Pian (Traktat über Folgen und Vergeltung) gibt es die Geschichte von Yan Dian, dessen Frau Ehebruch beging und einem Nachbarn ein Tuch stahl. Als der Nachbar sie wegen ihres Fehlverhaltens schalt, nahm Yan Dian seine Frau in Schutz: „Wenn meine Frau Ehebruch begangen und dein Tuch gestohlen hat, möge mich der Blitz tödlich treffen. Wenn nicht, möge dich dieses Schicksal ereilen.“
Kurze Zeit später wurde Yan Dian tatsächlich vom Blitz getroffen und getötet. Auf seiner Brust stand geschrieben: „Der törichte Mann, der seine Frau in Schutz nahm.“ Auch seine Frau wurde bald darauf vom Blitz erschlagen. Auf ihrer Brust standen die Worte „Ehebrecherin“ und „Diebin“.
Ohne die Tatsachen zu kennen, legte Yan Dian leichtfertig einen Schwur ab, und bezahlte am Ende mit dem Leben – nur um sein Gesicht zu wahren…
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